Ordnung versus Blockaden bei der Bewältigung des täglichen Lebens
Es herrscht Unordnung, aber man wünscht es sich natürlich anders, nämlich ordentlich, jedoch das Chaos bleibt, was nun bzw. was tun? Da ist guter Rat teuer. Aber warum wohl ist das so? Leider haben nicht wenige Menschen damit ein besonders großes Problem.
Die Ursachen hierfür können aber jedoch mannigfaltig sein. Die Grundsteinlegung, einen Ordnungssinn überhaupt zu entwickeln und danach zu handeln, erfolgt bereits im frühen Kindesalter. Vielen von uns wurde von kleinauf zu wenig Eigenverantwortlichkeit zugetraut und somit ein solches Fehlverhalten regelrecht aufgebaut. Bereits mit ca. drei bis vier Jahren sollte einem schon beigebracht worden sein, wie die Spielsachen einsortiert werden. Oftmals verhindern die Eltern diesen durchaus wichtigen Lernprozess für die richtige Einstellung hierzu, indem sie die Kleinen schon frühzeitig desillusionieren und dadurch folglich demotivieren, indem sie äußern: „Dazu bist du noch zu klein, lass mich das lieber machen.“ Oftmals reißen die Eltern auch noch über viele Jahre und Jahrzehnte hinweg das Heft an sich und verhindern somit, dass ihre Kinder eigenverantwortlich das Zeug zu einem von Erfolg gekrönten, unabhängigen Menschen herauskristallisieren zu vermögen.
Eben genau auf diese Weise entstehen innere Blockaden, die den Betroffenen gewissermaßen handlungsunfähig machen, und dies recht oft dann in einer behandlungsbedürftigen Depression endet. Gleichfalls so häufig sind mangelnde bzw. fehlende elterliche Liebe und Fürsorge ein Indiz für derartige Fehlverhaltensmuster. Weiterhin resultiert daraus eine von etlichen Unzulänglichkeiten begleitete soziale Kompetenz (Soft Skills), und es entsteht eine immer schneller rotierende Abwärtsspirale in Resignation und / oder in Suchterkrankungen.
In der Praxis ist bereits mehrfach erwiesen worden, dass eben diese Personen meist auch noch in ganz anderen Bereichen nachlässig sind und sowohl beruflich als auch privat sich nur sehr selten positive Ergebnisse verzeichnen lassen.
In einer individuell abgestimmten Psychotherapie können und müssen hier in mühevoller Kleinarbeit diese Defizite aufgearbeitet werden. Auf jeden Fall fällt es dem Erwachsenen ungleich schwerer, hier ordnungsgemäß Fuß zu fassen und zu einem adäquaten Lebensstil, der seinen Wünschen und Bedürfnissen voll und ganz entspricht, zurückzufinden. Nicht nur der unter dieser Inkompetenz Leidende, sondern auch jeder andere Mensch ist auf Kommunikation, Kooperation und gegenseitige Hilfe angewiesen. Jeder in seinem Umfeld muss recht viel Geduld aufbringen und auch ein gewisses Maß an Verständnis besitzen, damit eine Reintegration zur Zufriedenheit aller gelingen kann.
Autor: Jana Gräfe am 15. Feb 2013 16:51, Rubrik: Büro, Ordnung,
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